Freshfields Corporate Cash Barometer Europe 2023
Erster Rückgang der Cash-Bestände von Unternehmen der Eurozone
Uns liegt das Freshfields Corporate Cash Barometer Europe 2023 vor. Demnach gingen die Cash-Bestände von Unternehmen der Eurozone von EUR 3.402 Mrd. im Dezember 2022 um EUR 95 Mrd., auf EUR 3.307 Mrd., im September 2023 zurück. Das bedeutet ein negatives Wachstum von -1,2%, weit unter dem langjährigen Durchschnitt von +6,6%. In Relation zum Bruttoinlandsprodukt ergibt sich für die Cash-Bestände der Unternehmen eine Quote von 24%.
Das Länder Profil für Österreich zeigt ein negatives Wachstum von -2,0% der Cash-Bestände von Unternehmen und liegt somit unter dem langjährigen Durchschnitt von +5,1%. Während im Jahr 2020 noch ein Anstieg von EUR 12,1 Mrd. zu verzeichnen war gab es einen Rückgang von EUR 2,6 Mrd. von Jänner bis September 2023. In Relation zum Bruttoinlandsprodukt betrugen die Cash-Bestände der Unternehmen 19%, nach einem Hoch von 23% im März 2021. Vor 20 Jahren waren es nur 15%.
Die durchschnittlichen Zinsen für die Cash-Bestände der Unternehmen sind auf 1,5% angestiegen, nach einem Tief von 0,05% im Dezember 2021. Die Real Zinsen für Cash-Bestände der Unternehmen verbessern sich auf minus 4,3%, nach minus 11% im Jänner 2023.
Die hohe Inflation führte zum Verlust von Realzinsen mit minus EUR 3.6 Mrd. p.a. im September 2023 und zu kumulierten Verlusten der Realzinsen von minus EUR 23.5 Mrd. vom Jänner 2009 bis September 2023.
Geld in der Kasse zu halten, kostet in Zeiten von Inflation richtig viel Geld.
Der Rückgang der Cash-Bestände der Unternehmen, deutlich gestiegenen Finanzierungskosten, Herausforderungen im Energiebereich und Digitalisierung sind Sondersituationen auf die sich die Unternehmen auch liquiditätsmäßig einstellen müssen.